Gespräch

• Mi 25 05 2016 / 19:00 •
Wer bestimmt, was Kunst ist? Renzo Martens und der Cercle d’Art des Travailleurs de Plantations Congolaises


mit RENZO MARTENS, EVA BAROIS DE CAEVEL und FRANÇOISE VERGÈS

Europäische Künstler, die sich den krisengeschüttelten, verarmten Regionen außerhalb Europas zuwenden, können der Rolle des kolonialen Akteurs nicht so einfach entkommen. Diese Rolle zu untergraben bedeutet, sich auf Kontroversen und Widersprüche einzulassen, wie es der niederländische Künstler Renzo Martens mit der Gründung seines Institute for Human Activities (IHA) getan hat. Seit 2012 setzt das IHA ein „Gentrifizierungsprogramm“ auf einer ehemaligen Unilever-Plantage im Kongo um, indem anspruchsvolle Kunstdebatten an diesen Ort verlagert werden. Mit Renzo Martens’ Unterstützung gründeten die Künstler vor Ort den Cercle d’Art des Travailleurs de Plantations Congolaises (CATPC) und begannen, Skulpturen herzustellen, deren Schokoladenabgüsse heute in europäischen Galerien ausgestellt und verkauft werden. Das Projekt stellt den westlichen Produktions- und Vertriebsstrukturen traditionelle Kunst gegenüber und bietet eine ökonomische Alternative zu NGO-ähnlicher, oftmals neokolonialer Hilfe. In ihren Vorträgen geben Renzo Martens, Eva Barois de Caevel und Françoise Vergès einen Überblick über die historischen Hintergründe des CATPC und diskutieren seine Bedeutung in einer immer noch eurozentrischen Kunstwelt. Die Diskussion wird moderiert von EKATERINA DEGOT und der belgischen Schriftstellerin und Editorin ELS ROELANDT im KASK&Conservatorium/School of Arts Ghent.

Ort: ACADEMYSPACE, Herwarthstraße 3, 50672 Köln
Freier Eintritt
In englischer Sprache

Diese Veranstaltung ist Teil der Aktionswoche „Kultur öffnet Welten“ – einer gemeinsamen Initiative von Bund, Ländern und Kommunen, künstlerischen Dachverbänden und AkteurInnen aus der Zivilgesellschaft, kultur-oeffnet-welten.de