Podiumsdiskussion

• Do 26 04 2018 •
Artists as Historians

Mit MADHUSREE DUTTA, AHMAD GHOSSEIN, RAJKAMAL KAHLON

Indem die zeitgenössische Kunst die Überreste der Vergangenheit neu arrangiert, ermöglicht sie auch ein neues Verständnis unserer eigenen Geschichte: Künstler werden zu Historikern, die dem Verschwinden von Objekten oder auch ganzen Kulturen ihre schöpferische Arbeit entgegensetzen. Mit einem Gefühl zunehmender Dringlichkeit wenden sich Künstler*innen solchen Überbleibseln vergangener Tage zu: Fotografien, Ton- und Filmaufnahmen evozieren vergessene Orte, verschollene Dinge oder scheinbar nutzlose Dokumente, die dadurch mit der Gegenwart in Verbindung treten und diese – ebenso wie das historische Material selbst – in neuem Licht erscheinen lassen.

Obwohl die Arbeiten der unterschiedlichen Künstler*innen der Ausstellung jeweils eigenständige Werke darstellen, kommunizieren sie miteinander. Sie verweisen auf die Geschichtsschreibung als unabgeschlossene, offene Erzählung, die niemals vollendet sein kann und damit ebenso auf eine vielgestaltige, von zahllosen Kräften mitzugestaltende Zukunft hindeutet.

Was aber ermöglicht eine solch detaillierte, facettenreiche, womöglich ganz neue Interpretation der „Dinge“? Ist es der besondere, tastende Zugriff des Künstlers, oder geht es um eine subversive Absicht, die gegen die Ordnung des Wissens antritt, wie sie Institutionen nationaler, kolonialer oder hegemonialer Ausrichtung behaupten?

Solche Fragen diskutieren drei Künstler*innen der Ausstellung Global Positioning System Not Working und präsentieren dabei zugleich sich und ihre Arbeit dem Kölner Publikum. Den Abend moderiert MADHUSREE DUTTA.

Ort: Academyspace, Herwarthstraße 3, 50672 Köln
In englischer Sprache
Freier Eintritt