Konzerte + Klubnacht + Diskurs

• Di 01 – Do 03 10 2019 •
In Between Spaces Indie Idiosyncracies


Kuratiert von THOMAS GLÄSSER im Dialog mit SARAH EL MINIAWY

Mit DEENA ABDELWAHED, GRÉGORY DARGENT, ANIL ERASLAN, TAMER ABU GAZALEH, WERNER HASLER, KAMILYA JUBRAN, LEKHFA, MAURICE LOUCA, MATTHIAS MAINZ, KAMILA METWALY, SARAH EL MINIAWY, MUQATA´A, MARYAM SALEH, NADAH EL SHAZLY, JOSS TURNBULL, PETER GRAF YORK, PHILIP ZOUBEK, ZULI

Die europäische Begeisterung für Popmusik und Clubsounds aus dem Nahen Osten ist seit einigen Jahren ungebrochen. Unter dem Titel In Between Spaces: Indie Idiosyncracies organisiert der Musiker und Kurator Thomas Gläßer im Dialog mit der ägyptisch-algerischen Produzentin und Musikmanagerin Sarah El Miniaway eine mehrtägige Musik- und Gesprächsveranstaltung, die die ihren Blick dagegen bewusst auf die Vermischungsprozesse zwischen arabischen und westlichen Musiken richtet, die in den letzten Jahrzehnten in den alternativen Musikszenen vieler arabischer Städte entstanden sind.

Das Programm setzt im Stadtgarten Konzertsaal sowie im neueröffneten Club „Jaki", dem umgebauten Studio 672 im Stadtgarten, drei Schlaglichter, die vor allem die musikalischen Phänomene selbst beleuchten.

Der erste Spot richtet sich auf globale zeitgenössische Musik, wie sie das Duo der israelisch-palästinensischen Sängerin und Oud-Spielerin Kamilya Jubran mit dem schweizerischen Musiker Werner Hasler, der Trompete und Electronics spielt, vorstellt. Die deutschen Musiker Joss Turnbull und Matthias Mainz beschäftigen sich – sozusagen in umgekehrter Blickrichtung – aus experimenteller Perspektive mit Elementen arabischer und persischer Musik. Die Musiker*innen haben gemein, dass sie ihren musikalischen Möglichkeitsraum in der Begegnung unterschiedlicher musikalischer Idiome und der Entwicklung neuen Materials erweitern.

Ein weiterer Spot beleuchtet aktuelle elektronische Clubmusik, die zu einer Art Esperanto-Sound der urban-digitalen Sphäre und des westlich geprägten Nachtlebens geworden ist und gleichzeitig lokale Prägungen und semantische Aufladungen aufweist. Der ägyptische Multi-Instrumentalist und Sound-Künstler Ahmed El Ghazoly aka Zuli verbindet sein Engagement in der Kairoer Elektronikszene mit einem internationalen musikalischen Referenzsystem, in dem Lokalität kaum noch eine Rolle spielt und die in Frankreich lebende tunesische Musikerin Deena Abdelwahed baut aufregend sperrige Brücken zwischen den Sphären experimenteller Musik und Pop.

Das dritte Schlaglicht wird auf vielschichtig-experimentelle Popmusik geworfen, wie sie die ägyptisch-palästinensische Supergroup Lekhfa um Maryam Saleh, Maurice Louca und Tamer Abu Gazaleh konstruiert, oder Nadah El Shazly, die ihr delirierend desorientierendes Album Ahwar (2017) zwischen Kairo und Montreal eingespielt hat.

Das Symposium thematisiert in Vorträgen und einem Panel nicht nur innermusikalische Fragen, sondern auch lokale Kontexte und Produktionsverhältnisse, politische Rahmenbedingungen sowie die Rezeption arabischer Musik in verschiedenen europäischen Kontexten.

Eine Veranstaltung von ZAM Zentrum für Aktuelle Musik e.V. in Kooperation mit der Akademie der Künste der Welt und dem Europäischen Zentrum für Jazz und Aktuelle Musik im Stadtgarten.

In Between Spaces: Indie Idiosyncracies ist Teil der von der Stadt Köln unterstützten Veranstaltungsreihe Global Diffusion - Musical Statements Cologne.

In Between Spaces: Indie Idiosyncracies wird präsentiert von WDR Cosmo und Stadtrevue.

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Kulturamt der Stadt Köln und der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.