Festival

• Fr 03 – So 05 10 2014 •
Der Klang der imaginären Heimat


Die Veranstaltungsreihe untersucht mit Konzerten, Gesprächen und Vorträgen, wie Ideen von Heimat in der Musik erzeugt werden und wie der urdeutsche Begriff der Heimat sich durch Migration vervielfältigt hat. Das Thema Heimat ist wieder aktuell und wirft die Frage nach der Bedeutung des Begriffs auf. Unsere Gesellschaft hat sich durch Individualisierung und Migration verändert und so haben sich auch die Heimatvorstellungen angereichert und pluralisiert. Heimat hängt eng mit Musik zusammen: Folklore, „the lore of the folk“ („das Wissen der Leute“), ist stets durch Gesang und Tanz weiterge-geben worden. Beim Singen entstehen imaginäre Gemeinschaften. In Deutschland aber kennt man oft keine Folklore, sondern nur national-gemütliche „Volkslieder“, die auf kommerzielle Weise die Sehnsucht nach einem Zuhause ausbeuten. Doch die Einwanderung hat neue „Heimatlieder“ in viele europäische Länder gebracht und dort heimisch gemacht. Wie klingen andere „Heimaten“, wie wird Heimat heute in der Musik bearbeitet und neu erfunden?

Fr, 3.10.2014 / 19:30
Heimatlieder aus Deutschland
Konzert

Mehr als sechzig Berliner und Kölner Künstlerinnen und Künstler präsentieren Lieder, die Einwanderer mit nach Deutschland gebracht haben: Kubanischer Son, portugiesischer Fado (mit mongolischem Obertongesang), kroatischer Klapa-Gesang, mosambikanischer Marrabenta oder der Unesco-geschützte Quan ho Gesang aus Vietnam.

Ort: Schauspiel Köln, Depot 1, Schanzenstraße 6 – 20, 51063 Köln
Eintritt: 11 – 29,70 €

Sa, 4.10.2014 / 15:00
In every dream home a heartache
Vorträge / Internationale Konferenz

Über Heimatfantasien, Musik und flüchtige Gemeinschaften referieren in vier Vorträgen: Autor Mark Terkessidis (Vortrag in deutscher Sprache), Musikjournalistin Louise Gray (Vortrag in englischer Sprache), Musikethnologe und -journalist Thomas Burkhalter (Vortrag in deutscher Sprache) und Kimberly DaCosta Holton, Professorin für Portuguese and Lusophone World Studies (Vortrag in englischer Sprache).

Mark Terkessidis
Einführung
The Great Folklore Swindle. Gedanken über das Leben nach Rock´n´Roll
(in deutscher Sprache)

Thomas Burkalter
‚Sonic Fictions’. Wie translokale Musikproduktionen Orte und Zeiten verarbeiten
(in deutscher Sprache)

Louise Gray
Whose Song is it Anyway?. The Idea of Authenticity in ‚World Music’
(in englischer Sprache)

Kimberley da Costa Holton
Twist and Shout. Portuguese Folklore Performance and the Poetics of Change
(in englischer Sprache)

Ort: Stadtgarten, Venloer Straße 40, 50672 Köln
Eintritt: 7 €

Sa, 4.10.2014 / 20:00
Elina Duni Quartett
Konzert

Die Schweizer Jazzsängerin albanischer Herkunft präsentiert ihre Folklore-Adaptionen mit ihren Quartett-Kollegen Colin Vallon (Klavier), Patrice Moret (Bass) und Norbert Pfammatter (Schlagzeug).

Ort: Stadtgarten
Eintritt: 19 € / VVK 15 €

So, 5.10.2014
Folklor invalid. Heimat experimentell Konzert
Nikos Veliotis, Yannis Kyriakides / Andy Moor

Nikos Veliotis, klassisch ausgebildeter Cellist aus Athen, experimentiert mit freier Improvisation und Drone-Sounds. Der in Zypern geborene, in Großbritannien aufgewachsene und heute in den Niederlanden lebende Komponist und Sound-Artist Yannis Kyriakides interpretiert Folklore gemeinsam mit dem Briten Andy Moor.

Einlass 19:00, Beginn 20:00
Ort: King Georg, Sudermanstraße 2, 50670 Köln
Eintritt: 12 €