• Mi 14 01 2015 •
Über Parallelen zwischen dem gewalttätigen Zerfall Jugoslawiens und der heutigen Krise in der Ukraine
mit BORIS BUDEN
Geschichte wiederholt sich nicht. Doch manchmal enthüllt ein Vergleich zweier Jahrzehnte voneinander getrennter Ereignisse bemerkenswerte Ähnlichkeiten und Kontinuitäten: das Auseinanderfallen einer Gesellschaft entlang kultureller Trennlinien, das Bemühen der Geschichte innerhalb der laufenden Auseinandersetzungen, das Versprechen der europäischen Integration, die Unausweichlichkeit gewaltvoller Gesellschaftstransformation, etc. Die Überlegungen von Giorgio Agamben zum Verfall Jugoslawiens scheinen vollständig auf die derzeitigen Ereignisse in der Ukraine übertragbar zu sein: es gibt kein Zurück mehr zur Normalität und Wiederherstellung des alten Gesellschaftsvertrags, statt dessen wird ein gewaltvoll erzeugter Ausnahmezustand selbst zur permanenten gesellschaftlichen Grundvoraussetzung, zu einer gesellschaftlichen Norm, die sich global immer weiter ausbreitet.
EINLASS: 20:00, BEGINN: 21:00
Ort: King Georg, Sudermanstraße 2
Eintritt: 3 EUR
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.