Filmvorführung und Künstlergespräch

• Mi 12 10 2016 •
Black Code/Code Noir und andere Filme Louis Henderson

19:00

Louis Henderson, Lettre du Voyant, 40′, Frankreich 2013, Farbe und s/w, Englisch und Französisch mit englischen UT, DCP
Louis Henderson, All That Is Solid, 15′43″,  Frankreich 2014, Farbe und s/w, Englisch und Französisch mit englischen UT, DCP
Louis Henderson, Black Code/Code Noir, 21′, Frankreich 2015, Farbe und s/w, Englisch und Französisch mit englischen UT, DCP

Ort: ACADEMYSPACE, Herwarthstraße 3, 50672 Köln
Freier Eintritt
Anschließendes Künstlergespräch in englischer Sprache

In Kooperation mit Khiasma und Spectre Productions

Jenseits der Legende vom freien Netzzugang für alle geht die technologische Revolution offenkundig mit neuen Formen des Kolonialismus einher. In seinen experimentellen Dokumentarfilmen geht Louis Henderson diesen Beziehungen nach, zeigt aber auch, wie sie gehackt und umgekehrt werden können. So zum Beispiel in der Doku-Fiktion Lettre du Voyant (2013) über die ghanaische Praxis des Sakawa, eine Mischung aus Internet-Scams und Magie. Die Elektroschrottmüllhalden und illegalen Goldminen Ghanas in All That Is Solid (2014) machen deutlich, wie hoch der materielle Preis für die immaterielle digitale Technologie wirklich ist. Hendersons neueste Arbeit, Black Code/Code Noir (2015), setzt sich kritisch mit den jüngsten Morden an Afroamerikanern durch die US-Polizei auseinander und legt nahe, dass die sedimentierte Geschichte der Sklaverei in die Algorithmen der polizeilichen Big-Data-Überwachung eingeschrieben ist.

Louis Henderson ist ein Filmemacher, dessen Werke unter anderem beim Rotterdam International Film Festival, dem CPH:DOX in Kopenhagen, dem New York Film Festival, der Kyiv Biennial 2015, im Centre Pompidou in Paris, im Louisiana Museum of Modern Art in Kopenhagen sowie der Tate Modern und der Tate Britain in London gezeigt wurden.