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Fellowship-Programm

About

Die Akademie unterhält ein Residenzprogramm für zeitgenössische Künstler, Theoretiker und Kuratoren schwerpunktmäßig aus außereuropäischen Ländern. Diese Fellows der Akademie, die von den Akademiemitgliedern selbst vorgeschlagen und ausgewählt werden, erhalten die Einladung zwischen 1 und 6 Monaten in Köln zu arbeiten und zu leben. Das Residenzprogramm wird ohne Verpflichtung, ein spezifisches Projekt zu realisieren angeboten. Gewünscht ist eine Vernetzung mit den in Köln ansässigen Künstlern und Institutionen sowie der Freien Szene.

Kim Soyoung (Jeong)

September 2015

Kim Soyoung (Jeong) ist Filmemacherin und Autorin aus Südkorea. Sie studierte Filmwissenschaft an der New York University und ist eine der ersten Absolventinnen der Koreanischen Filmkunstakademie. Als Filmkritikerin arbeitet sie für Cahiers du cinéma, Inter-Asia Cultural Studies und Cine-21 und publiziert zu den Themen Film und Populärkultur in verschiedenen koreanischen Magazinen und Zeitschriften.

Von ihr stammt die Filmtrilogie Women's History Trilogy (2000-2004, Koryu: Southern women/South Korea / I'll Be Seeing Her / New Woman: Her First Song), die auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt wurde, unter anderem auf dem internationalen Dokumentarfilmfestival in Yamagata, Japan und dem Digi Beta Festival in Berlin. Ihr erster Spielfilm Viewfinder wurde ebenfalls erfolgreich auf dem internationalen Filmfestival in Busan, Südkorea, auf dem internationalen Filmfestival in Tokio, Japan und auf dem Indie-Filmfestival Seoul, Südkorea gezeigt. Er lief außerdem im koreanischen Kino.

Sie hat mehrere wissenschaftliche Abhandlungen über die Moderne, Gender-Fragen, Kino und Medien veröffentlicht, unter anderem Gespenster der Moderne: Der fantastische Film im Koreanischen Kino (in koreanischer Sprache) und als Mitherausgeberin Electronic Elsewhere: Media, Technology, and the Experience of Social Space in englischer Sprache zusammen mit Chris Berry und Lynn Spigel (University of Minnesota Press, 2010).

Kim Soyoung (Jeong) ist Leiterin des Trans-Asia Screen Culture Institute in Seoul und im Redaktionsvorstand der Zeitschrift Inter-Asia Cultural Studies tätig. Lehraufträge führten sie an die UC Berkeley, Duke University und UC Irvine. Als Forschungsstipendiatin hielt sie am Asia Research Institute der Nationaluniversität in Singapur und weltweit Vorträge. Bereits 1997 gründete sie das Frauenfilmfestival in Seoul, dessen Ko-Direktorin sie bis heute ist, sowie im Jahr 2000 das internationale Filmfestival im südkoreanischen Jeonju.

Aktuell arbeitet sie am Open City Project (seit 2014) und der Exile Trilogy (seit 2014) sowie an Diva – Sound of Nomad, ein Film über Sängerinnen während der Kolhoz-Phase der Sowjetunion und Good Bye My Love NK, ein Film, der sich mit nordkoreanischen Flüchtlingsdirektoren in Zentralasien während der Sowjetunion beschäftigt.

Kim Soyoung ist Mitglied der Akademie der Künste der Welt und im September 2015 Stipendiatin der Akademie.

Nora Amin

Juni – August 2015

Nora Amin lebt und arbeitet in Kairo. Sie ist Schriftstellerin, Performerin, Choreografin Theaterregisseurin und lehrte neun Jahre an der Akademie der Künste in Kairo. Ihre professionelle Bühnenkarriere begann sie als Tänzerin und Gründungsmitglied der Modern Dance Company des Opernhaus Kairo um dann bis 2002 als Schauspielerin beim Hanager Arts Center Hauptrollen zu übernehmen.
2000 gründete Amin die unabhängige Theatergruppe Lamusica und übernahm 2002 die künstlerische Leitung des ersten internationalen unabhängigen Kunstfestivals Jadayel.
Amin hat drei Romane, vier Sammlungen von Kurzgeschichten und ein Hörbuch geschrieben sowie 15 Bücher zu Theater und Tanz übersetzt. Sie ist die Autorin des ersten arabischen Buchs über Theater und Menschenrechte Egyptian Theatre and Human Rights: the art of claiming our right welches am Cairo Institute für Human Rights Studies 2003 entstand. Außerdem leitete sie in Kooperation mit dem SIHA Netzwerk den ersten storytelling Workshop für Frauen, die Opfer des Bürgerkriegs im Sudan wurden. 2007 schrieb Amin Theatre for change: from the internal to the external. Eins ihrer aktuellen Projekte ist The National Project for Theatre of the Oppressed, in dem sie Gruppen von Fotumtheater-aktivisten in ganz Ägypten unterrichtet. Das Projekt besteht bereits aus 500 Aktivisten in 30 Städten und hat ein arabisches Netzwerk mit Gruppen aus Marokko und dem Libanon gebildet.
Amins Theatergruppe Lamusica Independent Theatre Group, mit der sie 35 Theater-, Musik- und Tanzproduktionen realisierte, feierte 2014 ihr 15-jähriges Bestehen und veranstaltete über ein Jahr Programme mit verschiedenen Workshops und zehn eigenen Produktionen, die durch ein Stipendium des Prince Claus Fund realisiert wurden.
Nora Amin wurde unter anderem mit dem UNESCO-Aschberg Laureat for the Center of the „Theater of the Oppressed“ in Rio de Janeiro (2003), der Samuel Fischer-Gastprofessur für Literatur, Deutschland (2004/05) sowie dem Ibsen Stipendium, Norwegen (2009) ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde sie vom Britischen Konzil zur führenden internationalen jungen Kulturschaffenden Ägyptens in den darstellenden Künsten 2009/10 erklärt.
2013 wurde sie vom National Festival of Egyptian Theatre mit ihrer Produktion An Enemy Of The People für die beste Regie ausgezeichnet. Das Stück wird weitgehend als die bekannteste Theaterproduktion Ägyptens während Zeiten politischer Umbrüche bezeichnet.

Nora Amin ist von Juni bis August 2015 Stipendiatin der Akademie.

Raed Yassin

Mai – Juni 2015

Raed Yassin ist ein in Beirut lebender und arbeitender Künstler und Musiker. 2003 machte er seinen Abschluss am Theaterseminar des Institute of Fine Arts in Beirut. Seine Arbeiten entspringen häufig der Auseinandersetzung mit seinen persönlichen Erlebnissen und deren Funktionalität innerhalb einer kollektiven Geschichte, vor dem Hintergrund von Konsumkultur und Massenproduktion. Er war mit seiner Kunst in zahlreichen Museen, Galerien und auf Festivals in Europa, dem Mittleren Osten, den USA, und Japan vertreten, darunter Manifesta 8, Murcia, Spanien (2010); Sharjah Biennale, Schardscha, Vereinigte Arabische Emirate (2011); Art Cologne, New Directions, Kalfayan-Galleries-Stand, Köln, Deutschland (2012); The New Museum, Museum as a Hub, New York, USA (2012), Thessaloniki Biennale 4, Thessaloniki, Griechenland (2013) und Beirut Art Center, The Impossible Works of Raed Yassin, Beirut, Libanon (2013). Zu den vielen Ausstellungen und Festivals, auf denen seine Werke in jüngster Zeit zu sehen waren, gehören This Is The Time, This Is The Record Of Time, Stedelijk Museum; Amsterdam, Niederlande; October Salon, Belgrade City Museum, Belgrad, Serbien; Blue Times, Kunsthalle Wien, Wien, Österreich; Yassin Dynasty in the Chinese Room, Castello Di Rivoli, Turin, Italien und Songs Of Loss and Songs Of Love, Gwangju Art Museum, Gwangju, Südkorea (alle 2014). Yassin wurde ausgezeichnet mit dem Fidus Prize (2009), dem Abraaj Capital Art Prize (2012), dem AFAC Produktionsstipendium (2010), dem YATF Produktionsstipendium (2008 u. 2012), und dem Stipendium des Sharjah-Produktionsprogramms (2014). Er ist einer der Organisatoren des IRTIJAL Festivals, hat diverse Alben als Musiker veröffentlicht und 2009 die Produktionsfirma Annihaya gegründet. Außerdem ist er Gründungsmitglied von Atfal Ahdath, einem in Beirut beheimateten Künstlerkollektiv. Yassin wird von Kalfayan Galleries (Athen/Thessaloniki) vertreten.

Raed Yassin ist Akademie-Fellow von Mai bis Juni 2015. Seine neue Ausstellung Karaoke eröffnete im Mai 2015 im Rahmen der von der Akademie der Künste der Welt veranstalteten PLURIVERSALE II in Köln.

TkH (Walking Theory)/Teorija koja Hoda

März – Mai 2015

TkH (Walking Theory)/Teorija koja Hoda ist eine unabhängige – institutionell ungebundene und außerakademische – Plattform für angewandten theoretisch-künstlerischen Aktivismus und wurde im Jahr 2000 in Belgrad gegründet. Die TkH-Plattform arbeitet seit 2002 als unabhängige Organisation: das TkH Zentrum für angewandte Kunsttheorie und -praxis realisierte zahlreiche Projekte: das TkH Journal for performing arts theory, außerdem Bildungsprogramme (PATS, s-o-s project, dramaturgische Trainings, Knowledge Smuggling!, Deschooling Classroom), eine regionale Online-Plattform tkh-generator.net, Programme, die sich einer kritischen Reflektion der lokalen Szene widmen wie Forum for the Performing Arts Criticism und Walking Critique, sowie künstlerische (Pro Tools) und theoretische Veranstaltungen (Konferenzen, Labs), interdisziplinäre Performances und andere Kunstwerke. Außerdem veranstaltet TkH Präsentationen und Vorträge von Künstlern und Theoretikern außerhalb Serbiens. TkH arbeitet dabei mit anderen selbst-organisierten Initiativen, Organisationen und Plattformen aus Belgrad (the Other Scene), dem westlichen Balkan (The FaMa, Clubture), sowie mit diversen anderen europäischen Plattformen (i.a. PAF) zusammen.

Redaktionelles Kollektiv: Ana Vujanović, Marta Popivoda, Bojana Cvejić, Bojan Djordjev, Siniša Ilić, Katarina Popović, Dragana Jovović und Jelena Knežević

Für TkH kamen als Stipendiaten der Akademie im März 2015 Ana Vujanović, Marta Popivoda und Bojana Cvejić, gefolgt von Bojan Djordjev, Siniša Ilić und Katarina Popović im April und Mai 2015 nach Köln.

Tobaron Waxman

2014

Tobaron Waxman ist Sänger, bildender Künstler und hat eine klassische Ausbildung in jüdischer Philosophie, Liturgie und jüdischem Recht. Mittels Live-Art, Fotografie, Video- und Filmkunst widmet er dieses religiöse Wissen auf kritische und zugleich respektvolle Weise für neue Zwecke um. Aus der Perspektive des Queer-Aktivismus werfen die Arbeiten die Frage auf, inwiefern Staatsgrenzen und Konzepte von Staatsbürgerschaft unseren Körpern ethische und moralische Maßstäbe auferlegen. Die künstlerischen Interventionen finden in sehr unterschiedlichen Bereichen statt, z.B. auf dem Gebiet der Ernährung, Gewebetechnologie, Pornografie, des Biofeedback, des kuratorischen Arbeitens, der Klangkunst, Choreografie und Stimme.

Tobarons Arbeiten werden international ausgestellt u.a. im Palais de Tokio, Videotage Hong Kong, Kunsthalle Wien, Lentos Museum, Vdance International Video Dance Festival Tel Aviv/Ramallah, New Museum New York, Momenta, Le Petit Versailles, Jüdisches Museum NYC und am Brooklyner Musikkonservatorium.

Tobaron Waxman hat Gesang am Art Institute of Chicago und der Hollins University gelehrt und vielerorts Vorträge gehalten, u.a. am Parsons, SOAS London, SMFA Boston, Videotage Hong Kong, OCAD. Stipendienaufenthalte u.a. am Kulturlabor ICI in Berlin für die Arbeit an „Mechitza 7.1“, die unter den fünf aufsehenerregendsten Kunstereignissen 2010 rangierte. Für die Dauer-Performance „Opshernish“ erhielt er den Besucherpreis des Jüdischen Museums in New York, der erstmalig an ihn vergeben wurde. 2013 rief Waxman auf Toronto Island das erste generationsübergreifende Aufenthaltsprogramm für schwul-lesbische, bisexuelle und Transgender-Künstlern und -Künstlerinnen ins Leben als Sommerakademie zur Förderung der kritischen Auseinandersetzung mit LGBTQ-Kunst, Politik und Geschichte. Derzeit arbeitet er auf verschiedenen Feldern u.a. an einer ortsbezogenen A-cappella-Performance für transsexuelle Stimmen, einem handgemalten 16mm-Film und an diversen kuratorischen Projekten wie dem Buch: „Trans Women Artists: Gespräche mit Künstler_innen aus dem MTF Spektrum” mit einem Vorwort von Susan Stryker, das 2015 erscheint.

Tobaron Waxman war von Januar bis Dezember 2014 Fellow der Akademie der Künste der Welt.

http://www.tobaron.com

Negar Tahsili

2014

Die Dokumentarfilmemacherin Negar Tahsili wurde in Teheran (Iran) geboren, wuchs dort auf und lebt noch immer da. Ihr besonderes Interesse gilt dem Film, der Malerei und dem Bereich des Industriedesigns. Die Regisseurin beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit stereotypen Perspektiven über den Iran, Geschlechterfragen zwischen Tradition und Moderne und der Verortung des Individuums in der Gesellschaft.

Im Zuge ihres Fellowships an der Akademie arbeitet sie an einem neuen Drehbuch, das sich mit den Themen Identität, Kreativität und Kunst im Exil beschäftigt. Bereits vor einem Jahr besuchte sie Köln, um unter dem Arbeitstitel „Rose and Nightingale“ die Vorarbeiten ihres neuesten Projektes beim Film-Festival der Heinrich-Böll-Stiftung vorzustellen. Das Anfang 2014 fertig gestellte Projekt trägt den Namen „Private P.art“, eine Arbeit zu Körper und Geschlecht in der iranischen Gegenwartskunst.

Ihr Video „Of one essence...“ (2005), das die Dämonisierung islamischer Staaten nach dem 11. September behandelt, wurde weltweit im Rahmen verschiedener Ausstellungen gezeigt. 2005 begann Negar Tahsili, Dokumentarfilme in Zusammenarbeit mit schwedischen und schweizer Produktionsfirmen zu produzieren. Die Doku-Fiction „Shahrzad never tells the story“ (2006), erzählt von drei im Iran lebenden Transsexuellen, der Dokumentarfilm „Wee-man or Women“ (2008), der auf dem arabisch-iranischen Filmfestival in Berlin gezeigt wurde, untersucht den Umgang mit Gefahren, denen Frauen auf Teherans Straßen begegnen.

Negar Tahsili kuratiert Ausstellungen über iranische Videokunst; ihre Sammlung „Teheran 2008“ wurde in der Türkei, Mazedonien und den USA gezeigt. Für ausländische Fernsehsender drehte Negar Tahsili Kurzfilme über zeitgenössische Künstler im Iran.

Negar Tahsili war von Februar bis Ende Juni 2014 Fellow der Akademie der Künste der Welt.

Timothy O'Dwyer

2014

Der Australier Timothy O’Dwyer ist Komponist, Saxophonist, promovierter Musikwissenschaftler und derzeitiger Leiter des Instituts für Zeitgenössische Musik am LASALLE College of the Arts in Singapur. Mit seinem Background in Punk-Jazz und freier Improvisation überschreitet Timothy O’Dwyer in seinen Kompositionen beständig Stilgrenzen, Techniken sowie Kontexte und schlägt so eine Brücke zwischen verschiedenen Kulturen, Kunstformen und Aufführungspraxen.

Neben vielen Gastspielen in aller Welt hat er bereits acht CD’s mit eigenen Kompositionen veröffentlicht, die von der Kritik gefeiert werden. Er ist Mitglied des australischen Elision Ensembles für Neue Musik und war von August 2013 bis August 2014 Stipendiat der Akademie der Künste der Welt.

http://www.timodwyer.com https://www.facebook.com/timodwyerfellowship?fref=ts https://www.facebook.com/TimODwyerTheFold

Etcétera...

2014

Etcétera… ist ein 1997 in Buenos Aires gegründetes multidisziplinäres Kollektiv bestehend aus bildenden Künstlern, Poeten, Schauspielern und Performern. Ihr gemeinsames Anliegen ist es, Kunst auf die Straße und in die sozialen Brennpunkte unserer Zeit zurückzuführen. Zugleich sollen durch ihre Aktionen gesellschaftliche Konflikte ihren Weg in die Zentren der Kulturproduktion, die Institutionen der Kunst und der Medien finden.

In enger Zusammenarbeit mit der Menschenrechtsorganisation H.I.J.O.S. (einer linken Opferorganisation der Kinder der Verschwundenen während der argentinischen Militärdiktatur) hat Etcétera… eine neue Form des öffentlichen Protests entwickelt und popularisiert, die unter dem Begriff „escraches“ weltweit Furore gemacht hat. Die Aktionen richten sich meist gegen mutmaßliche Verantwortliche der südamerikanischen Militärdiktaturen und von Menschenrechtsverletzungen, um durch öffentliche Bloßstellung von politischen Tätern soziale Gerechtigkeit und die Einhaltung demokratischer Prinzipien auf staatlicher und juristischer Ebene zu erzwingen.

Etcétera…wollen durch Protestaktionen im urbanen Raum Zeichen setzen und auf öffentliche Missstände hinweisen. Ihre Interventionen und Performances sind stets kontextspezifisch orts- und zeitgebunden, temporär und auf die konkreten Umstände abgestimmt. Durch Mittel der Street Art, Humor, Ironie, poetische Verfahren und dekonstruktive Strategien soll sich eine neue Form sozial engagierter Kunst entfalten, die frech, sarkastisch und bisweilen politisch „inkorrekt“ daherkommt und sich keiner abgedroschenen Reden und Klischees bedient.

Im Jahr 2005 war Etcétera… Mitbegründer des International Errorist Movement, einer Bewegung, die sich dem Irrtum als Grund- und Wirklichkeitsprinzip des Lebens verschrieben hat.

Die Gruppe entwickelt ihre Aktionen und Interventionen immer in Zusammenarbeit mit anderen Kollektiven und Mitstreitern außerhalb und innerhalb von Kultur- und Bildungsinstitutionen. Die beiden Mitbegründer von Etcétera… Loreto Garín Guzmán (Chile) und Federico Zukerfeld (Argentinien) sind die Koordinatoren der Aktivitäten und Initiativen und verwalten das Archiv des Kollektivs.

2013 erhielt Etcétera… den International Award of Participatory Art in Bologna.

Loreto Garín Guzmán und Federico Zukerfeld waren von Februar bis April 2014 Fellows der Akademie der Künste der Welt.

https://www.facebook.com/grupoetcetera?fref=ts

Ye Fu

2013

Ye Fu wurde 1962 in der Hubei Provinz, in Enshi (China) geboren. Er gehört zur ethnischen Minderheit der Tujia.

Als Intellektuelle wurden seine Eltern und er während der Kulturrevolution aufs Land umgesiedelt. Von 1978 bis 1981 studierte er am Chinesischen Institut des Hubei Institute for Nationalities. Während seines Studiums begann er zu schreiben und war schnell innerhalb der „Underground“-Literaturszene Chinas bekannt. Von 1986 bis 1988 folgte dann ein weiteres Studium der Chinesischen Literatur an der Wuhan University, wo er zudem auch den Hubei Post-modern Poetry Salon organisierte. 1986 veröffentlichte er den Gedichtband „The Night howl of Wolfs“.

Ye Fu wurde nach seinem Studium eine Stelle in der Einheit für öffentliche Sicherheit in Hainan zugeteilt, die er 1989 verließ, um die Studenten auf dem Platz des Himmlischen Friedens zu unterstützen. Nach der blutigen Niederschlagung der Demokratie­bewegung wurde er zu sechs Jahren Haft verurteilt. 1995 aus dem Gefängnis entlassen, führte er zehn Jahre ein Verlagshaus in Peking.

Heute ist er als freier Schriftsteller in ganz China bekannt. Er veröffentlicht neben Lyrik und Prosa auch Essays und Reportagen sowie Drehbücher und Manuskripte für Fernsehserien (z.B. für die Fernsehserie „Meines Vaters Krieg“, die 2009 erfolgreich im chinesischen Fernsehen ausgestrahlt wurde).

Im Westen hingegen sind Ye Fus Werke bisher wenig bekannt, da sie kaum in andere Sprachen übersetzt wurden.

Ye Fu erhielt mehrere Preise, darunter 2009 den Contribution Award of Contemporary Chinese des Beijing Institute of Contemporary Chinese Language,

2010 den Sachbuch-Preis der Internationalen Buchmesse Taipeis und 2011 den Freedom of Writing Prize des Independent Chinese PEN Centers.

Werke (Auswahl):

• Under the River, (Jiangshang de muqin), essay collection, Taipei 2009
• Paijian dong lai huan jiuchou, Selected essays of Ye Fu, Hong Kong 2009
• My father's war, novel (later rewritten as TV series script), Beijing 2009, reprinted in Hong Kong 2010
• Earth Lament, essay collection, Beijing 2010
• Xiangguan hechu, selected essays, Beijing 2012

Von Januar bis Dezember 2013 war Ye Fu Fellow der Akademie der Künste der Welt.

Sandi Hilal & Alessandro Petti

2013

Alessandro Petti (geboren in Italien) ist Architekt, Urbanist und Direktor von „Campus in Camps“. Er ist Gründungsmitglied und Direktor von DAAR (Decolonizing Architecture Art Residency), einem Kunst- und Architekturkollektiv sowie Artist-in-Residence-Programm, das Diskurs, räumliche Intervention, Bildung, kollektives Lernen, öffentliche Versammlungen und juristische Fragestellungen miteinander kombiniert. Die DAAR-Projekte werden in zahlreichen Museen und Biennalen überall auf der Welt gezeigt.

Sandi Hilal (geboren in Palästina) ist als Architektin in Bethlehem tätig. Sie ist Beraterin für UNRWA (Hilfswerk der Vereinten Nationen für die Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten), Gastprofessorin am Al-Quds/Bard College, Palästina, sowie Gründungsmitglied von DAAR und „Campus in Camps“.
Sie ist Ko-Autorin verschiedener Forschungsarbeiten, u.a. „Stateless Nation“ mit Alessandro Petti und „Border Devices“ mit Multiplicity, die international veröffentlicht und ausgestellt werden.

Basel Abbas & Ruanne Abou-Rahme

2012

Basel Abbas und Ruanne Abou-Rahme, beide Jahrgang 1983, leben und arbeiten zusammen in Ramallah. Mittels Sound, Bild, Text, Installation und Performance setzen sie sich mit den Themen Raumpolitik, politics of desire and disaster, Subjektivität und der Absurdität der heutigen Machtpolitik auseinander.

Sie untersuchen die raum-zeitlichen Resonanzen in Bezug auf das Reale, das Imaginierte und das Erinnerte. In interdisziplinären Installationen und audio-visuellen Live-Performances ergründen sie die Erfahrungsmöglichkeiten von Sound, (Ab)Bild und Umwelt.

Sie präsentieren ihre Arbeiten meist als großformatige Installationen, die sie oft in Performances übertragen und teils auch online veröffentlichen.

Ihre Arbeiten werden international ausgestellt und aufgeführt. Kürzlich haben sie in Ramallah zusammen mit dem lokalen Künstler boikutt das Performancekollektiv Tashweesh gegründet.

Ausstellungen und Performances u.a. im Rahmen der 4. Gangzhou Triennale (2012), TBA 21 (Wien, 2012), 5. Jerusalem Show (2011), New Art Exchange (Nottingham, 2011), Homeworks V (Beirut, 2010), 6. Liverpool Biennale (2010) und auf der 53. Biennale von Venedig (2009).

Basel Abbas und Ruanne Abou-Rahme waren von Dezember 2012 bis August 2013 Fellows der Akademie der Künste der Welt in Köln.

www.vimeo.com/ruanneandbasel

fellows network cologne

About

fellows-network-cologne.org

Das fellows network cologne ist eine interkulturelle und interdisziplinäre Plattform für den künstlerischen Dialog zwischen verschiedenen Residenzprogrammen in Köln. Dabei möchte es die unabhängige Kunstszene mit etablierten Kunstinstitutionen verknüpfen und Ansprechpartner für Stipendiaten und Stipendiatinnen in jeglicher Hinsicht sein. Um einen fließenden Austausch zu fördern, finden regelmäßig Treffen mit den Fellows statt, jeweils an unterschiedlichen Orten in Köln.
Ein großer Schritt für fellows network cologne war der Launch des neuen Blogs im April 2015. Er umfasst Informationen über die Stipendiaten und Stipendiatinnen und über ihre Veranstaltungen sowie eine Vielzahl an hilfreichem Material für Fellows.
Das Netzwerk wurde 2013 von der Akademie der Künste der Welt und der Stadt Köln initiiert und wird von der RheinEnergieStiftung Kultur gefördert. Als aktive Partner des Netzwerks fungieren aktuell die Opekta Ateliers sowie das Kulturamt der Stadt Köln. Weitere Partner sind das Literaturhaus Köln und die Kunsthochschule für Medien Köln.

Das fellows network cologne wird von der Kulturpädagogin Anna Kallage koordiniert.