Ye Fu wurde 1962 in der Hubei Provinz, in Enshi (China) geboren. Er gehört zur ethnischen Minderheit der Tujia.
Als Intellektuelle wurden seine Eltern und er während der Kulturrevolution aufs Land umgesiedelt. Von 1978 bis 1981 studierte er am Chinesischen Institut des Hubei Institute for Nationalities. Während seines Studiums begann er zu schreiben und war schnell innerhalb der „Underground“-Literaturszene Chinas bekannt. Von 1986 bis 1988 folgte dann ein weiteres Studium der Chinesischen Literatur an der Wuhan University, wo er zudem auch den Hubei Post-modern Poetry Salon organisierte. 1986 veröffentlichte er den Gedichtband „The Night howl of Wolfs“.
Ye Fu wurde nach seinem Studium eine Stelle in der Einheit für öffentliche Sicherheit in Hainan zugeteilt, die er 1989 verließ, um die Studenten auf dem Platz des Himmlischen Friedens zu unterstützen. Nach der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung wurde er zu sechs Jahren Haft verurteilt. 1995 aus dem Gefängnis entlassen, führte er zehn Jahre ein Verlagshaus in Peking.
Heute ist er als freier Schriftsteller in ganz China bekannt. Er veröffentlicht neben Lyrik und Prosa auch Essays und Reportagen sowie Drehbücher und Manuskripte für Fernsehserien (z.B. für die Fernsehserie „Meines Vaters Krieg“, die 2009 erfolgreich im chinesischen Fernsehen ausgestrahlt wurde).
Im Westen hingegen sind Ye Fus Werke bisher wenig bekannt, da sie kaum in andere Sprachen übersetzt wurden.
Ye Fu erhielt mehrere Preise, darunter 2009 den Contribution Award of Contemporary Chinese des Beijing Institute of Contemporary Chinese Language,
2010 den Sachbuch-Preis der Internationalen Buchmesse Taipeis und 2011 den Freedom of Writing Prize des Independent Chinese PEN Centers.
Werke (Auswahl):
• Under the River, (Jiangshang de muqin), essay collection, Taipei 2009
• Paijian dong lai huan jiuchou, Selected essays of Ye Fu, Hong Kong 2009
• My father's war, novel (later rewritten as TV series script), Beijing 2009, reprinted in Hong Kong 2010
• Earth Lament, essay collection, Beijing 2010
• Xiangguan hechu, selected essays, Beijing 2012
Von Januar bis Dezember 2013 war Ye Fu Fellow der Akademie der Künste der Welt.